Es sind frauen, und nur sie, die fuer das sammeln von wasser verantwortlich sind. Die werte, die weisheit und das opfer baeuerlicher frauen in Bangladesh sind dabei bislang nur unvollkommen verstanden worden. Es ist absicht dieses projekts, das soziale und kulturelle ansehen von frauen in Bangladesh zu steigern. So sind wir dabei, ein museum zu gruenden, um dort die Kunststickerei "Nakshi Katha" zeigen zu koennen, wie dies etwa von dem maler Zainul Abedin und dem schriftsteller Jasim Uddin gefordert wurde..Seit beginn der zivilisation haben fluesse menschliche siedlungen ebenso ermoeglicht wie den fortgang und die verbreiterung der zivilisation selbst. In Bangladesh entwickelte sich die vor-aryanische zivilisation entlang der flussbaenke des Padma oder im verlauf des Ganges in Bangladesh. In der epischen Mahabharata wurden Karatoya, Padma und Bhagirathi, die unteren teile des Ganges, als heilige staetten anerkannt. Griechische wie lateinische schriftsteller berichten von der antiken Bevoelkerung Bengalens als den Gangaridai, einer organisierten gesellschaft, die schon vor der ankunft alexander des grossen als volk am unteren Ganges und seinen ablegern lebte. Die archaeologische entdeckung von Pundrabardhana in Mahasatgar zeigte die reiche zivilisation, die nahe des Ganges existierte. Auch die buddhistische zivilisation wuchs an den baenken des unteren Ganges. Prof. Alan Dundes, University of California, Facultaet fuer Anthropologie und Folklore, schreibt (5.02. 86):
"In vielerlei Hinsicht mag Bangladesh die aermste nation auf der erde sein, aber ich kann ihnen vom Standpunkt des Folkloristen her sagen, das sie klar eine der reichsten ist. ... es gibt kunsthandwerke (folk arts and crafts), die in alle teile der welt exportiert werden koennten."
In traditionellen baeuerlichen gesellschaften wird die stellung der frau als hoch angesehen und mit respekt betrachtet, da eine frau von der natur zur mutter bestimmt sei.
Der nobelpreistraeger Rabinranath Tagore schrieb am 18.ten August 1893, in Potisar (Padma, unterer flusslauf des Ganges):" Nach einiger zeit habe ich bemerkt, das ein mann eckig und unzusammenhaengend ist, eine frau rund und vollstaendig. Die Kleidung einer frau, ihre sprache, ihr art , sich zu bewegen und ihr benehmen stehen in harmonie mit den erfordernissen ihres lebens. Und der grund, vor allem, ist, dass natur seit jeher diese erfordernisse bestimmt und veraendert, und die gefuehle gebildet hat, mit denen eine frau ihnen entspricht. In ihrem ganzen sein und handeln vereinigt sie huld (grace) und schulung (skill), ihr wesen und ihre arbeit, wie eine blume und ihre SCENT. Sie handelt ohne streit oder zoegern."Kunsthandwerkliche tradition bietet in Bangladesh einen hoeheren grad an representat iver und authentischer historischer darstellung als alle gesprochene oder geschriebene information. Tatsaechlich ergibt sich fuer den grossteil der menschheit das erste historische zeugnis ihres lebens nicht geschrieben sondern in zahllosen artefakten. Folk kunst ist von traditionalismen und kollektivismen gepraegt, die nicht an rasch wechselnden moden teilhaben.
Kunststickerei "Nakshi Katha"
Das beruehmteste folk kunsthandwerk ist "Nakshi Katha" oder embroidered quilt. Traditionell pflegten frauen in den doerfern schichten alter "sari" mit folk designs in rot blau, gelb und gruen zusammen zu sticken. Dies folgte einer besonderen form und einem besonderen stil. Um die motive herum erzeugten feine weisse stickereien einen riffel-effekt, in dem die verschiedenen schichten miteinander verbunden wurden. Es gibt sehr verschiedene stickereien und designs, aber zugleich ergibt sich eine einheit des traditionellen arrangements in der "padma" mit dem lotus im zentrum oder der "mandap", mit einem lebensbaum in jeder ecke, der "kalkas", mit mythischen figuren, tieren, voegeln, geometrischen objekten, sonnen- und mondsymbolen, und der "swastika", - eine jede repraesentiert einen teil des kulturellen bewusstseins der frauen in den doerfern und der damit zusammenhaengenden geschichte.
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