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AUSFUHR VON BELASTETEN ABFÄLLEN

In Bangladesh gibt es weder ein Wissen über chemische Rückstände noch gibt es die Möglichkeit, gegeeignete Laboranalysen durchzuführen.

Belasteter Dünger wurde auch in Bangladesh eingesetzt, es ist aber höchst wahrscheinlich, dass den Exporten nach Bangladesh chemisch belasteter Abfall zugesetzt wurde. 1992 hat die Stoller Chemical Company im Verein mit der Gaston Copper Recycling Co (USA) Dünger nach Bangladesh exportiert, der bis zu 50% extrem toxische Schwermetalle enthielt. Ihr Anteil war einige Tausend mal höher als die zulässige Höchstgrenze. Der Fall wurde durch Greenpeace öffentlich gemacht.
Es gibt in Bangladesh keine Kontrollmechanismen oder analytischen Einrichtungen, die solche Importe verhindern koennten. Nach einem Bericht des General Accounting Office des US-Kongresses waren 30 % aller aus den USA exportierten Pestizide nicht registriert. Die Hauptexporteure von Pestiziden sind Firmen aus Deutschland (25%), den USA (20%), Grossbrittannien (15%), der Schweiz (15%), Japan (5%) und Italien (3%). Viele Pestizide sind in diesen Herstellerländern zwar verboten, werden aber gleichwohl in Entwicklungsländer exportiert. Nach der Einführung der Hochertragsernte wurden mit Entwicklungsgeldern der Ersten Welt zahlreiche Düngerfabriken in Entwicklungsländern errichtet. Die industrielle Düngemittelproduktion erzeugt eine Reihe von chemisch belasteten Abfällen. Eine sichere Lagerung ist derzeit nicht möglich. Um Kohlendioxid eliminieren zu können wird in Vetrocoke Potassiumkarbonat verwendet. Die Schlacke enthält 20% Arsentrioxid (As2 03) (Development Transfer of Technology Series No. 13, Fertiliser Manual, UN, NY, 1980). Bangladesh hat, wie andere Entwicklungsländer auch, keine Möglichkeiten, derart toxischen Abfall zu lagern oder zu verarbeiten.

An dieser Stelle sei daran erinnert, dass 1991/92 mit dem Kredit der Asiatischen Entwicklungsbank schwermetallhaltige Düngemittel nach Bangladesh importiert wurden. Es handelt sich um eine Menge von ungefähr 6300 Tonnen schwermetallhaltigen Düngers aus den USA.
Das Fehlen von know-how zur Kontrolle sowie Korruption öffnen skrupellosen Geschäftsmännern einen leichten Zugang zum Markt. Niemand kennt genau die chemische Zusammensetzung von Importen, die auf dem Sub-Kontinent frei zugänglich gemacht werden.
Superphosphate, ein Dünger, der in Indien eingesetzt wird, enthält 187.8 mg/100g Arsen (Murti,1987), also eine extrem hohe Menge; in Bangladesh wurden zwischen 1990 und 1991 ungefähr 2.26 Kubiktonnen chemischen Düngers eingesetzt. Eine Untersuchung auf Arsengehalt oder andere Abfallstoffe wurde nicht durchgeführt; Bauern berichteten jedoch wiederholt von der Verunreinigung dieser Dünger. Am ersten Januar 1995 wurden 300O Tonnen Super-phosphate aus Indien importiert. Die Lieferung enthielt ungefähr zu 30% Verunreinigungen. Es gab zwar Bauernproteste, aber, wie üblich, ohne Erfolg (Chinta, 1995).

Agrochemicals
Ungefähr 40% des Düngers in Bangladesh wird in Fluss- oder Grundwassersysteme ausgewaschen (Safiullah and Mafizuddin,1988). Eine neuere Studie belegt, dass eine hohe Konzentration von Ammoniak (NH4) und Nitrat(NO3) in den Proben vorkamen (Hossain, 1997). Während in der Landwirtschaft auf chemische Dünger und Pestizide gesetzt wird (die Kredite der Weltbank beliefen sich in diesem Sektor auf 166 Millionen Dollar für den Zeitraum von 1973-1996) scheinen die Wachstumsraten der Reisproduktion zu sinken. Insbesondere Anfang der 90er Jahre ist hier eine Abwärtsbewegung gegenüber früheren Perioden zu verzeichnen (Bayes, 1995).

Der Einsatz von chemischen Düngemitteln in der Landwirtschaft hat zu schweren Schädigungen des Bodens geführt. Nach einer Studie des BARC (Bangladesh Agricultural Research Centre) haben 70% der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen Bangladeshs einen kritischen Punkt erreicht. Und sogar die Weltbank hat eingesehen, dass die Schäden durch "unsachgemässen Einsatz von Dünger" verursacht seien, während das IRRI (International Rice Research Institute, Manila) feststellt, dass, um die jährliche Produktion zu halten, immer grössere Mengen Dünger eingesetzt werden müssen, was wiederum eine zunehmende Boden- und Umweltschädigung nach sich zieht.

1. Agrochemical Imported Pollutant.
2. Bangladesh buys for 271 million US dollar in 2001 - Toxic Waste
3. Arsenic and Uranium in Fertilizer

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